Tag der pflegenden Angehörigen 2025
Pflegende Angehörige leisten enorm viel und tragen das Pflegesystem entscheidend mit. Die grosse Verantwortung und ständige Präsenz können jedoch zur Überforderung führen. Umso wichtiger sind Unterstützungsangebote, die entlasten und neue Kraft schenken. Auch dieses Jahr hat sich das Luzerner NGO-Netzwerk zusammengeschlossen, um auf die vielfältigen Angebote aufmerksam zu machen, die pflegende Angehörige konkret unterstützen.
Angehörigenpflege ist eine gesellschaftliche Aufgabe
In der Politik wird derzeit intensiv über die Angehörigenpflege diskutiert. Kritisiert werden hohe Margen privater Firmen, fehlende professionelle Begleitung und kantonal unterschiedliche Tarife. Eine einheitliche nationale Regelung fehlt bislang.
Diese Entwicklungen machen deutlich: Angehörigenpflege ist nicht nur eine private, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die faire, transparente und nachhaltige Lösungen braucht. Dafür setzt sich unser Netzwerk im Kanton Luzern aktiv ein.
Welche Unterstützung bietet das Luzerner NGO-Netzwerk
Während auf politischer Ebene noch nach neuen Rahmenbedingungen gesucht wird, bietet das Luzerner Netzwerk von Non-Profit-Organisationen bereits heute konkrete und faire Unterstützung für pflegende Angehörige.
Die Caritas zahlt Personen, die ihre Familienangehörigen pflegen einen Stundenlohn von 35.50 Franken. Tätigkeiten wie Hilfe beim Waschen, Ankleiden oder Essen werden vergütet. Eine Pflegefachperson begleitet die Angehörigen regelmässig zu Hause und berät sie. Weiterbildungen werden ebenfalls unterstützt.
Das Schweizerische Rote Kreuz bietet Entlastungsdienste, Fahrdienste, Hausbesuche, Notrufdienste und Bildungsangebote. Der Spitex Kantonalverband Luzern vernetzt 26 Non-Profit-Spitex-Organisationen, die jährlich über 14 000 Menschen betreuen und pflegen.
Pro Senectute berät ältere Menschen und deren Angehörige zu Finanzen, Wohnen und Gesundheit. Hilfen zu Hause, Mahlzeitendienste, Alltagshilfen und Coaching für pflegende Angehörige gehören zum Angebot.
Um die pflegenden Angehörigen in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen, bietet die Spitex Kantonalverband Luzern pflegerische und hauswirtschaftliche Leistungen. Dazu gehört zum Beispiel Abklärungen sowie Beratungen in Gesundheitsfragen und Prävention, aber auch Krankenpflege und Haushilfe.
Alzheimer Luzern unterstützt Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und ihr Umfeld durch Beratung, Schulung, Café-Treffs und Gesprächsgruppen.
CURAVIVA ist Ansprechpartner für Pflegeheime und soziale Institutionen, vernetzt Einrichtungen und organisiert regionale Zusammenarbeit.
Coaching als konkrete Hilfe
Ein Beispiel für Entlastung ist das Coaching von Pro Senectute.
Coach und ehemaliger Arzt Ruedi Burger begleitet Angehörige über mehrere Monate. In einem geschützten Rahmen werden Sorgen geteilt, Ressourcen gestärkt und individuelle Lösungen gefunden.
«Wir hören zu, nehmen Anteil und schaffen Raum, um über den Alltag zu sprechen.»ruedi burgerCoach bei Pro Senectute und ehemaliger Arzt
«Viele merken erst im Coaching, wie viel sie leisten und dass sie selbst auch Unterstützung brauchen dürfen», erklärt Burger.
Eine Teilnehmerin fasst es so zusammen: «Er hat mir gut zugehört. So konnte ich herausfinden, was mir guttut und selbst entscheiden, was zu ändern ist.»
Ein herzliches Dankeschön
Am 30. Oktober 2025 ist schweizweit der Tag der pflegenden Angehörigen. Der Tag erinnert daran, wie wichtig diese oft unsichtbare Arbeit ist. Für Betroffene, Familien und die ganze Gesellschaft.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die täglich für ihre Liebsten da sind.
Wir sind für Sie da – melden Sie sich!
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Titelbild: © Alexandra Wey