
Care-Migration braucht faire Rahmenbedingungen
Um die älteren Angehörigen in den eigenen vier Wänden betreuen zu können, beschäftigen immer mehr Schweizer Haushalte Care-Migrantinnen aus Osteuropa – oft zu prekären Arbeitsbedingungen. Welche Bedingungen sind Voraussetzung, damit sich für die Migrantinnen der Einsatz im Ausland lohnt? Und ist der Einsatz von hin- und herpendelnden Migrantinnen ein Zukunftsmodell für die Versorgung der älteren Bevölkerung der Schweiz?
Caritas fordert neue Rahmenbedingungen auf unterschiedlichen Ebenen
Um Hausangestellte überhaupt als Arbeitnehmerinnen anzuerkennen, fordert Caritas vom Bundesrat und Parlament die sofortige Ratifizierung des internationalen Übereinkommens über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte. Weiter müssen gerechte Arbeitsbedingungen mit Mindestlöhnen und regulierten Arbeitszeiten eingehalten und vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auch kontrolliert werden. Damit sich auch ärmere Familien die Betreuung daheim leisten können, braucht es neue Finanzierungsmodelle, die nebst der Pflege auch die Betreuung abgelten. Noch immer leisten Frauen den grössten Teil der Haus- und Versorgungsarbeit. Caritas fordert von den Arbeitgebern flexiblere Teilzeit-Arbeitsmodelle auch für Männer. Und schliesslich müssen durch verstärkte Information sowie durch Aus- und Weiterbildung die Pflege- und Betreuungsberufe aufgewertet werden. Diese Berufe bilden auch attraktive Möglichkeiten für eine nachholende Berufsbildung. Damit kann der zu hohen Ausbildungslosigkeit entgegengewirkt werden, die in der Schweiz zu den wichtigsten Risikofaktoren gehört, um in Armut zu geraten.
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Broschüre und Flyer sind erhältlich im Caritas-Shop.
Titelbild: © Simon End